Die Fünfte Jahreszeit

Immer noch erfreut über den herrlichen Sommer geht es jetzt direkt und ohne Schonfrist in den Herbst hinein. Der Gute liegt bereits in der Luft und ein tiefer und bewusster Atemzug voll der würzigen Luft hat was Erfrischendes und beschert dem einen oder anderen eine angenehme Erholung nach dem tropischen Sommer. 

 

Den Herbst mit all seinen schönen Seiten aufs Neue zu entdecken, dürfte in unserem schönen Salzburg leicht fallen. Also gehe ich mit offenen Augen durch Stadt und Land, bin gerne unterwegs und lasse mich von der jeweiligen Jahreszeiten verzaubern. Sehr gerne bin ich am Gemüsefeld und freitags im Hofladen bei der Bäuerin meiner Wahl. Habe Augen und Ohren offen wenn es wieder was Neues zu entdecken gibt.

 

Als Regionalitätsbegeisterte komme ich ins Staunen und Schwärmen was Salzburgs Felder aktuell alles zu bieten haben. Dabei gebührt große Wertschätzung für die Arbeit all derer die sich dafür besonders einsetzen. Mein persönlicher Erntedank gilt den Bäuerinnen und Bauern die mit viel Eifer und Herzblut säen und ernten.

 

Zu Gast am Gemüsefeld

Da stehen Sellerie, Karotten und rote Rüben immer noch mit sattem Blattgrün auf dem Feld. Ich kaufe solange es geht, alles mögliche mit dem Laub. Dieses ist das beste Frischemerkmal und zugleich in der Küche großzügig eingesetzbar. Bei mir wird das Grün in Salate, Suppen und Soßen geschnipselt. Selleriegrün wird fein geschnitten und eingefroren. Als Prise verwendet, ist es ein natürlicher Geschmacksgeber, der immer parat ist.

 

Der bunte Tanz der Gemüsesorten ist in vollem Gange!

Die Bauern nennen diese Zeit der Fülle „Die fünfte Jahreszeit“, denn jetzt gibt es so ziemlich alles zeitgleich am Feld und zwar nur für ein paar Wochen. Manche Gemüsesorten treffen sich nämlich jetzt einmalig im Jahreszyklus. Der heimische Saisonkalender zeigt eine herzhafte Vielfalt. So gibt es aktuell knallrote und sonnengelbe Paprika, die Tomatenernte hat ihren Höhepunkt. Zucchini und Gurken sind über kurze Zeit noch zu ernten. Zeitgleich gibt es bereits den ersten Kürbis, zarten Zuckermais, Stangensellerie, Kraut, Rettich, Kohlrabi…. Und das Beste, das Gemüse hat ordentlich Sonnenkraft gesammelt und das schmeckt man. Birnen und die frische Apfelernte seien hier auch noch erwähnt. Was mich betrifft, habe ich bereits Fruchtmus selbstgemacht und in Gläsern heiß abgefüllt. Das geht ruckzuck und ist ein haltbarer Hochgenuss.

 

Marion Kindl